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Gottesdienste in unseren Kirchen

Schloßkirche Chemnitz

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Rückblick: Offene Schloßkirche 2022

Nach dem Gottesdienst am 22. Mai 2022 und der Ausstellungseröffnung „Bilder zur Bibel“ von Salvator Dali am selben Tag, begann eine Neuorganisation des Öffnens der Schloßkirche über einen Minijob und mit verbindlich festgelegten Zeiten: werktags wenigstens 2 Stunden und an Wochenenden sowie an Feiertagen mindestens 3 Stunden. Nennenswert ist auch das Drumherum, wie für Blumen- und Kerzenschmuck zu sorgen, Schaukästen aktuell zu halten und für eine einladende Atmosphäre beim Betreten des Gotteshauses zu sorgen.

Was bedeutet es für die Besucher und uns als Aufsichtsführende nach dem Durchschreiten der Eingangstür? Man betritt eine spätgotische Hallenkirche von anmutiger Schönheit und erhabener Schlichtheit. Ein jedes Mal wird der Blick entlang der Achteck-Pfeiler nach oben gezogen hinauf zu dem Schlingrippengewölbe mit den filigranen und sich kontrastreich abhebenden Rippen, die kunstvoll angeordnet an jeweils einem Schlussstein enden. Viele Besucher staunen, bei manchen kommt Demut auf, aber auch ein Gefühl von Geborgenheit und Ruhe. Dieses Gefühl möchte ich nicht mehr missen und spüre die Verantwortung für diesen Ort in den nächsten Stunden.

Die eine Seite der Besucherbetreuung ist das Erklären vom Bauwerk, ausgehend vom Benediktinerkloster und seinen Kunstwerken aus 7 Jahrhunderten, und die andere Seite entspringt einem missionarischen Auftrag, den geistlichen Inhalt der Kirche zu erklären versuchen, was macht eine Gemeinde aus und wie steht es mit aktuellen Bezügen zu alten Inhalten.

Schon bei den ersten Besuchern konnte ich an die detaillierten Schulungen in meiner früheren Firma zur Besucherbetreuung von Messegästen anknüpfen. Hat man die richtigen Worte bei einem Gespräch gefunden oder auch einmal nichts gesagt, verlassen die Besucher die Kirche mit einem guten Gefühl und drücken das teilweise mit einem Dank oder einer Spende im Opferstock aus. Manche möchten „nur mal gucken“, andere alte Erinnerungen auffrischen, manche setzen sich stille hin und meditieren, wieder andere sprechen aus, was sie bewegt. Mancher Handwerker betrachtet, wo er bei der Restaurierung der Kirche aktiv war. Einer schaute, wo seine Porphyr-Steinspende platziert wurde. Und Hotelgäste vom benachbarten 4-Sterne-Hotel C/o 56 sind auszumachen, die auch schon mal über das jeweilige Seminar erzählen. Im Sommer kamen nicht wenige mit Reiseführer in der Tasche, angetrieben von der Nutzung des 9-Euro-Tickets zur Ferienzeit. Hauptsächlich profitieren wir jedoch von den Besuchern des Schloßbergmuseums und des „Miramar“. In Zahlen: Geschätzt haben wir zwischen 8 Besuchern pro Tag bei Regen und bis hin zu 80, vielleicht 100 Leuten bei schönem Wetter an Wochenenden. Zusätzlich führt mancher Stadtführer seine Gruppe durch unsere Kirche, meist mit Erklärungen zum Nordportal oder der Geiselsäule. Kürzlich zeigte ich ausnahmsweise einer katholischen Gruppe den Verkündigungsengel und Maria neben dem Spieltisch an der Vleugels-Orgel und fragte, ob sie singen möchte. Da erklang als dreistimmiger Kanon „Dona nobis pacem“.

Vor dem Genießen dieser schönen Momente war Organisations-Arbeit notwendig: das Aktualisieren der Liste von Ehrenamtlichen, das Schaffen eines internet-basierten Kalenders, in der sich die Teilnehmer zur Übernahme von Diensten eintragen können und die zahlreichen Telefonate zum Abstimmen untereinander sowie das Aneignen von Wissen zur Historie und den Kunstwerken in der Schloßkirche.

Jetzt am Ende der regelmäßigen Kirchen-Öffnung möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen vom Team herzlichst danken für ihr Engagement und die großartige Unterstützung und einladen, in der nächsten Saison wieder mitzumachen.

Dietmar Moritz


Fotos: privat

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